Fanny Elßler - Frau und Mythos
Premiere: 29.Oktober 1989
an der Wiener Volksoper

"Fanny Elßler – Frau und Mythos" ist eine Hommage an die berühmteste Tänzerin, die Wien je hervorgebracht hat. Susanne Kirnbauer zeichnet in ihrer Inszenierung die wichtigsten Stationen der Tänzerin von ihrer Kindheit bis zum Abschied von der Bühne in Wien nach.
1. Akt Kindheit. Fanny Elßler hat die Vision, einmal eine berühmte Tänzerin zu werden. Sie erlebt die Vorstellung des berühmten Horschelt-Kinderballetts. Nach Schluss der Vorstellung feilschen Kavaliere um die Gunst der Kinder.
Kärntnertortheater. Die Elßler-Schwestern Therese, Fanny und Nannerl üben nach der Methode des Trainingsleiters Aumér am Reck.
Erstmals begegnet Fanny Elßler ihrer späteren Rivalin Marie Taglioni.
Maries Vater, Philipp Taglioni weiht Fanny an der Stange in die Kunst des neuartigen, romantischen Balletts ein.
Fanny bewundert aus der Kulisse Marie Taglioni in dem Ballett "Empfang der Nymphe".
Der Impresario Barbaja entdeckt das Talent Fanny Elßlers, er engagiert sie und ihre Schwester Therese ans Teatro San Carlo nach Neapel.
Neapel. Der Prinz von Salerno und der Herzog von Reichstadt besuchen eine Vorstellung, in der Fanny und Therese als ihr "Kavalier" tanzen. Nach der Vorstellung buhlen die hohen Herren um die Gunst Fannys. Im Schutze ihrer Familie bringt Fanny ein Kind zur Welt, ihren Sohn Franz Robert. Er wird in Pflege gegeben.
Wien. Die Karriere geht weiter. Fanny trifft im Foyer de danse den Geheimrat Friedrich von Gentz. Es beginnt eine Liaison zwischen dem alten Herrn und der jungen Tänzerin, deren Aufstieg nicht mehr aufzuhalten ist.
2. Akt. Marie Taglioni und Pepi Stuhlmüller, ein Kollege Fannys aus Horschelts Kinderballett, tanzen "La Sylphide". Fanny versucht, ihrer Rivalin nachzueifern.
Pepi Stuhlmüller beobachtet sie dabei. Er verliebt sich in sie. Aus dieser Beziehung entsteht wieder ein – der Öffentlichkeit verheimlichtes – Kind, die Tochter Therese.
In die Verehrungsrituale der Anhänger Marie Taglionis dringen die Kastagnettenklänge der "Cachucha".
Fanny tanzt die "Cachucha", die Taglionisten werden zu Elßleristen. Die Vorstellung wird ein Triumph für Fanny, kontrastiert durch ihre Vision vom Tode des Freiherrn von Gentz.
Stationen von Fannys Triumph: Der Traum Amerika – Die Fußküssung in Kuba – Die Krönung in Russland – Der Abschied in Wien.
Fanny verabschiedet sich von ihrem Wiener Publikum als Gretchen in einem "Faust"-Ballett. Zurück bleibt eine einfache Frau, allen Tands entledigt, nicht aber ihrer Erinnerungen – in der Gewissheit, zum Mythos geworden zu sein.